Am Samstag spielte Christoph van Hal & The Double High C Bigband in St. Andreasberg im Harz. Natürlich war ich auch dabei und habe den Sprinter mit einem Teil der Musiker chauffiert. Unser Tonmann hatte sich mit seinem Sprinter auf dem steilen Stück zum Bühneneingang schon festgefahren, was mich nicht hinderte es ihm gleich zu tun. Es lag nämlich Schnee und davon eine ganze Menge. Es ist bestimmt schon ein paar Jahre und Kilometer her, dass ich solch eine Menge der weißen Pracht zu Gesicht bekommen habe. Trotzdem war die Anreise kein Problem, zumindest für uns nicht, denn Konzertbesucher von außerhalb gab es leider kaum. Unsere beiden Autos haben wir dann nachts mit Hilfe eines Jeeps und der Schneeketten befreit. Der Nachteil war, das das gesamte Equipment eine ordentliche Strecke bergan durch den Schnee geschleppt werden musste. Aber eine Big Band hat den Vorteil, dass genügend Leute vor Ort sind und in dieser Truppe ist es auch kein Problem ein paar Freiwillige zu rekrutieren.
Der Gig war gut. Christoph war super aufgelegt und hat von Anfang an alles im Griff gehabt. Ich hatte mit dem Kartenverkauf wenig zu tun (leider) und so konnte ich mich recht bald in den Saal setzen und Publikum und Performance beobachten. Ungefähr 100 Gäste waren im Kursaal, ein holzvertäfelter winkeliger Raum mit winkeliger Bühne und durchwachsenem Sound. Highlight war die Deko. Eine Reihe kleiner herriflaschenhoher Schneemänner schmückte den Rand der Bühne, während an der Decke des Saals zahlreiche Plastikwegweiser auf Loipen und Pisten in allen Richtungen wiesen. Ein Traum für den ambitionierten und kulturinteressierten Wintersportler. Von den weniger kulturinteressieren Wintersportlern musste ich ein paar durch den Einlass schleusen. Sie wollten nur mit ihren quietschlilanen Schneeschlauchbootsaufblasdingern zur gutbürgerlichen Gastronomie die die Eingänge zum Saal umrahmte. Selbstverständlich ist die Globalisierung inzwischen auch bis in die abgelegenen Täler des Harz vorgedrungen und es steht kein knorriges Wirtstier mehr hinter der Theke, sondern eine anatolische Familie. An Zigeunerschnitzeln mit Pommes und das alles reichlich fettig hat sich trotzdem nichts geändert. Von wegen Parallelgesellschaft.
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