Das wars gewesen, das Festival der Unironie. Es war alles dabei: Vom Spagatsprung vom Drumturm bis zum Einkeilen des Sängers durch zwei Gitarristen. Dazu noch Fistelstimmen, mieser Sound, ein Schlagzeugprunkturm, Synchronspringen zweier Gitarristen und eine Ãœberdosis Double Bass. Besonders die Briten von Dragonforce waren anstrengend. Dank des dichten »Wall of Sound«, verstärkt durch das offensichtliche Fehlen eines Mischers, flatterten mir die Hosenbeine und ich tippte auf das Handydisplay »Warum?«, um es dem Schuldigen an meiner Anwesenheit vor die Augen zu halten. Die Vorband hatte mich geschafft, aber in einer zugigen Halle liebevoll in Plastikbecher gefülltes Beck’s hilft über vieles hinweg.
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Was macht man mit der Konkurrenz? Man guckt sie an! Wobei Konkurrenz ein schwieriges Wort ist, denn alles was Big Band Swing interessant macht, ist langfristig gut für uns. Also sind Christoph van Hal, Daniel Zeinoun (der Leadtrompeter der Big Band) und ich am Sonntag, 19.2.06 ins hannoversche Capitol gefahren und haben Tom Gäbel angeguckt. Jetzt nicht im Sinne von Zoologen die mit einem Stöckchen das Tierchen pieksen und mit distanziertem Gesichtsausdruck Notizen machen, eher waren wir sehr neugierig wie Tom Gäbel live wirkt und ob er sehr anders ist als »in Fernsehn«. Ist er übrigens nicht, um das vorwegzunehmen.