Nun liege ich mit fußballschweren Beinen voller Hefeweizen auf dem Sofa, surfe durch die Welt und höre per iPod Devendra Banhart. Da grinst mich die hässliche Fratze des technischen Versagens an. Es scheint, als hätte der linke Kopfhörer Klangasthma oder eine andere unangenehme Krankheit. Immer wieder - um bloß keine Regelmäßigkeit herzustellen und als schlicht und einfach kaputt zu gelten - rauscht und britzelt es ganz gemein. Eisenspäne die von sanften Wesen über eine Tafel gepustet wird, Landdiscoboxen die nach langem hartem Leben nur noch von Gerd angesteuert werden dürfen, weil sie sonst genau so klingen, entfernte Echos und sphärisches Krächzen im Funkempfangsgerät eines einsamen Jungmannes im Keller seiner mittelalten Singlemutter. Traurig, traurig und mitten im Ohr.
In dieser Kategorie jammere ich
Bitte nicht nur darüber nachdenken, wie man mit user-generated content unfassbar reich werden kann, sondern auch wie user-consumed content zu goldenen Hubschraubern und Raketenautos führt. Irgendwer muss das doch alles lesen, gucken undsoweiter. Ich bin’s jedenfalls nicht. Oder? He, moment…
Kennst du das Gefühl, wenn dich die Leere des letzten geschlossenen Browserfensters übermannt. Fingerdicke Schichten von Internetseiten, jede noch mit einigen Tabs verziert. Massiver, dennoch flüchtiger Content. Alles gelesen, Zeit verrannt. Die Hälfte vergessen, schon bevor das nächste Thema angeschlagen ist. Und dann: im rasenden Marsch, schon hektisch klickend, das Ende der Welt. Das Kapitel geschlossen, die letzte Seite zugeschlagen. Es starrt der Desktop mit Haufen unbearbeitet gebliebener Dokumente, Projekte und Ordnern gefüllt mit diesen. Schnell das nächste Fenster öffnen. Irgendwas ist ja immer.
Die spannende Diskussion um das spannende Wort »procrastination« hat einen weiteren spannenden Beitrag: Mal wieder Paul Graham.